Der Traum von den rollenden 4 Wänden – Umbau / Neuaufbau Wohnmobil auf Basis DüDo 508

DüDo MB 508

Wohnmobil zu verschenken an Abholer…
… so fing alles an. Ein DüDo mit wenig Laufleistung, genau das was ich immer gesucht habe. Einfacher Motor, der sich unterwegs einfach reparieren lässt und fast nicht kaputt zu kriegen ist. Ok, über Euro Norm müssen wir nicht sprechen.

Eigentlich sollte unser zukünftiges Wohnmobil nur ein paar kleinere Schönheits- und Funktionsreparaturen erhalten, aber es kommt ja immer anders als man denkt. Nachfolgend mein 2-jähriges Abenteuer zum selbstgebauten Wohnmobil.

Nach der Abholung in Stuttgart Teil erst mal abgestellt und näher inspiziert. Sieht ja gar nicht so schlimm aus. Auf dem Dach einiges mit Sika vermurkst aber das lässt sich ja richten – dachte ich.

So stand er da. Kurz nach der Überführung.

Beim Ausbau der Innereien stellten wir leider ziemlich schnell fest, dass ein Teil der Holzeinbauten bereits total verfault, der ander ziemlich morsch war. Die ursprüngliche Basis des Womos war wohl ein Zirkus- oder Bauwagen mit Stoffabdichtung, der nach und nach aufgedoppelt und um den Alkoven erweitert wurde. Die letzte Lage war dann eine Schicht aus OSB Platten und Weißblech 0,5mm. Der Boden aus massiven Holzdielen, die im hinteren Teil durch das Spritzwasser extrem verfault waren.

Da war nicht mehr viel zu retten, also Container bestellt und runter mit dem Ding. Alles was verwertbar war, wie Fenster, Herd, Möbelelemente, Lüftungsdüsen Türen und Kühlschrank ausgebaut und erst mal eingelagert.

Verzinken, das kann doch nicht so schwer sein…

Mit der Demontage des 2. Motors kam mir der Gedanke gleich alle Teile aufzuarbeiten.
Da fallen einem natürlich vergammelte, teilangerostete Bleche, Schrauben und andere Kleinteile aus Stahl in die Hände.
Da ich keine Lust habe alle zu sammeln und auf einmal zum Verzinken zu geben, und die auch nicht besonders scharf auf Kleinmengen sind, hab ich beschlossen selbst zu verzinken.
Was braucht man dazu?

Alle Schritte auf einen Blick…

Mechanische Aufarbeitung
Um die Teile zu entrosten und die Oberfläche aufzuarbeiten empfiehlt sich eine kleine Sandstrahlkabine. Gestrahlt wird mit Glasperlen.

Entfetten
Nachdem die Teile gestrahlt und vom Rost und Dreck befreit sind sollte man Sie entfetten.
Dazu gibt es bei verschiedenen Herstellern fertig verwendbare Flüssigkeiten oder Salze, die in Wasser eingerührt werden. Da ich mein Komplettsystem bei ferroinstant gekauft habe, hab ich den Enfetter entsprechend mitbestellt.
Nach dem Entfetten werden die Teile mit Wasser gespült

Bei allen nachfolgenden Schritten unbedingt Schutzhandschuhe und Augenschutz tragen.

Beizen
Das Beizen erfolgt in 15-20%iger Salzsäure. Sollte man nur hochprozentige haben einfach verdünnen. Rechner dazu hier.
Achtung wer in Chemie aufgepasst hat weiß: „erst das Wasser dann die Säure sonst geschieht das Ungeheure!
Auch nach dem Beizen Spülen nicht vergessen.

Beizbad mit 15%iger HCL

Aktivieren
Als letzes Bad vor dem eigentlichen Verzinken kommen die Teile nochmals in einen Aktivator. Auch den habe ich von ferroinstant mitgekauft. Tauchen ca. 30-60 Sekunden.
Mas sieht auch ganz gut wenn es aufhört zu blubbern.

Aktivierung

Verzinken
Jetzt kommt der eigentliche Verzinkvorgang. Dazu habe ich mir auch ein Komplettset mit eingebautem Beweger und Labornetzteil zugelegt. Es gibt verschiedene Firmen, die Sets anbieten, man kann sich die Teile aber auch einzeln kaufen oder selbst eine Anode und Kathode bauen. Als Anode kommt ein Zinkblech zum Einsatz. Zum Hängen der Teile kann Titan- oder Kupferdraht verwendet werden.

Bad mit Zinkanoden

Chromatieren Passivieren
Eigentlich ist der Vorgang ziemlich simpel, allerdings erforderte es einiges an Recherche die entsprechenden Chemikalien zu bekommen. Ich habe unsere dann aus GB bestellt.
gleich ein bisschen mehr um die Mindestmenge für den Versand zu erreichen.

gelb Chromatierung

Erste Erfolge

Ohne Rost und KTL beschichtet

…endlich, das Warten hat ein Ende, heute ist die Karrosse vom Entlacken, Entrosten und KTL beschichten zurück gekommen. Nun lässt sich auch erahnen, was an Blecharbeiten alles zu erledigen ist. Im Nachhinein die RIchtige Entscheidung. Durch das chemisch Entlacken sind auch alle Bitumenreste etc. verschwunden und man sieht überall auf’s Blech. Im Vergleich vorher / nachher.

Zum Glück gibt es für das Heck und die Schweller noch Originalbleche über den RO80 club.

Ersatzmotor und Getriebe zerlegt.

Heute habe ich mich an den Ersatzmotor gemacht. Vorderer Deckel, Zahnräder und Ölpumpe sehen ganz gut aus, aber leider extreme Rattermarken in den Trochoiden. Ich fürchte, da ist nicht mehr viel zu machen. Mal sehen ob die Kolben noch zu retten sind.

Beide total verkohlt. Da hilft wohl nur noch Strahlen, mit Nussschalen oder Trockeneis.

Schadensaufnahme Karosserie

Heute mal die Türverkleidungen und Abdeckleisten sowie Gummis entfernt um den Schaden an der Karosse aufzunehmen. Die Türen sehen relativ gut aus und sollten mit Rostenfernung und Glasstrahlen ohne größere Schweißarbeiten zu retten sein.

Viel schlimmer sieht es unten und an den Radkästen aus. Da werde ich wohl einiges zu Schweißen haben.

2. Motor als Ersatzteilspender

Da es die letzten Tage geregnet hat und der RO bis zur Zerlegung noch im Freien steht hab ich mich mal an die Zerlegung des 2. Motors mit Getriebe gemacht um mal zu sehen, was da auf mich zukommt.

Faszination Wankel

Wankelmotoren haben mich schon immer fasziniert. Umso erfreulicher, dass mein neues Projekt fast umsonst bei mir ankam. Es gibt deutlich bessere Substanz, aber das ist ja die Herrausforderung.

Und das ist noch das kleinste Loch.

RO80, mal was ganz anderes.
Viel Rost, neue Technik (für mich) verspricht ein spannendes Restaurationsabenteuer zu werden.

Sieht so aus als müsste man da ein bisschen was reparieren

KS 750 ein Traum wird wahr

1982 sah ich zum ersten mal ein Gespann der Marke Zündapp mit 750 ccm.
Die legendäre KS 750. Seit dieser Zeit war es mein Traum, dieses Motorrad mein Eigen zu nennen.
Es hat gedauert, aber nach Jahren der Suche steht sie nun da.

Im nachfolgenden Blog meine Erfahrungen und Berichte mit dem schweren Gespann.

2. Etappe / 2. Panne

von Vichy zur Dune du Pila

Frisch gestärkt geht es auf der A89 Richtung Bordeaux.
Weini läuft prima, kein Wunder stehen links und rechts viele Weinreben :-). Diverse Tankstops später kurz vor der Mautstelle Bordeaux, fast am Ziel, lässt sich nur noch mit anheben des Ganghebels schalten. Wir schaffen es auf einen wunderschönen Campingplatz direkt hinter der Dune du Pila. Zeit für mich nach dem Fehler zu suchen und Zeit für Frau und Kind den Atlantik zu geniessen. Ein wunderschöner Campingplatz unter Pinien mit „immer was los“. Camping La Forêt über Tohapi Camping zu buchen.

Dune du Pila, ein Muss am Atlantik.
Die Düne immer im Blick

Zum Glück habe ich Werkzeug eingepackt. Mit der Sonne und dem schönen Wetter macht das Reparieren ja gleich 2 x soviel Spaß. Die Kunststoffaufnahme des Ganghebels hat sich Aufgund des Alters in Stücken ins Getriebe verabschiedet. Mittlerweile ist mein Bruder mit PKW zu uns gestoßen.
Nach einem Telefonat mit meinem heimischen Mercedes Händler konnte der ein Ersatzteil in Frankreich finden und einen Versand in die UPS Zentrale Boredeaux veranlassen. Hat uns 1 Tag gekostet, aber es gibt schlimmeres als an der Düne einen Tag mehr zu verweilen.

Ganghebel ein- / und ausbauen, jetzt können wir das auch.

1. Etappe oder besser bis zur 1. Panne…

von Stuttgart bis fast nach Vichy

Vollgetankt, gepackt, Route programmiert. Los gehts…
Von Stuttgart über Pforzheim, Karlsruhe Richtung Freiburg. Tankanzeige ok, Motor läuft und manchmal schaffen wir auf der Geraden sogar 90km/h. Die Tankanzeige pendelt immer etwas, so daß es schwer ist zu sehen wieviel nun tatsächlich im Tank ist.
Kurz vor der Ausfahrt Hausen fängt plötztlich der Motor an zu stottern und dann geht nichts mehr. Standstreifen, Warnblinklicht, Warnwesten, ADAC und dann auf einen Autohof. Wir waren vor der Abfahrt noch in der Mercedes Niederlassung ohne Befund. Großes Fragezeichen im Kopf.
Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Beim leuchten in den Tank sehe ich, dass genung Diesel im Tank ist. Komisch…
Die Nacht kurz geschlafen auf unserem ungewollten Zwischenstop und am nächsten Tag erst mal zur Tanke, Reservekanister gekauft und Tank bis zum Rand vollgemacht.
Pumpe entlüftet und angelassen. Geht wieder. Irgendwas stimmt mit dem Vor- und Rücklauf nicht. Also Tank nur noch halb leer fahren. Führt zu zusätzlichen Tankstops nach ca. 200 km. Zur Sicherheit beim nächsten Mercedes Händler noch Grob- und Feinfilter gekauft. Nächster Stop 1. Campingplatz Camping Les Isles in Vichy direkt an der Allier, sehr schöne Stellplätze fast direkt am Fluß.

Frischer Fisch, den haben wir uns nach unserem Pannenschock verdient.

Einmal Portugal und zurück

Im Nachhinein betrachtet ein Wahnsinn. Das kommt davon, wenn man noch keinerlei Erfahrung im Reisen mit dem Wohnmobil hat. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.

Aber ganz von Anfang. 3 Wochen Urlaub und knapp 4437 km eigentlich fast nicht zu schaffen. Zusammen mit bekannten hatten wir ein Ferienhaus im Norden Portugals in der Nähe Viano do Castello gemietet. Das ganze für eine Woche. Also eine Woche hin, eine Woche Ferienhaus und 1 Woche zurück. So die Planung…